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WBReportageSonjaAltenburger-e7fb313a Sonja Altenburger - Spitzenkandidatin Wirtschaftsbund Tirol

Sonja Altenburger

ist Fachgruppenobfrau der Buch- und Medienwirtschaft in der Tiroler Wirtschaftskammer. Seit 1998 leitet sie die Traditionsbuchhandlung Armütter in Rattenberg.

Nahversorger zwischen Tradition und Moderne

Ein Dienst für die Gesellschaft

Mitten im mittelalterlichen Städtchen Rattenberg liegt die Traditionsbuchhandlung Armütter. Seit 1799 ist sie in denselben Räumlichkeiten mit der historischen Jugendstilfassade angesiedelt und wird heute von Sonja Altenburger in achter Generation geführt.

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Im hauseigenen Verlag sind bisher vier Bildbände erschienen.

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Die Einheimischen wissen das breit gefächerte Angebot zu schätzen.

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Ein Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf Papier- und Schreibwaren.

Von außen hat sich rein optisch betrachtet nicht viel verändert – und doch ist in der 225-jährigen Firmengeschichte der Buchhandlung Armütter alles Mögliche passiert. Zahlreiche Kriege, Wirtschaftskrisen und digitale Technologien haben ihre Spuren hinterlassen. Die Firmentradition werde dennoch bewahrt. „Man hat als Buchhandlung eine gewisse Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber, kommt der auch gerne nach und versucht, über die Wirtschaftlichkeit einen Dienst für die Gesellschaft zu leisten“, so Sonja Altenburger. Sie führt den Betrieb seit 1998, mittlerweile in achter Generation. „Ich bin stolz, dass wir es all die Jahre als Familienbetrieb geschafft haben.“

Am Puls der Zeit

Technologische Errungenschaften wie Internet, Computer, Handy oder E-Book-Reader haben die Buch- und Medienlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten gehörig auf den Kopf gestellt. „Die größte Befürchtung der Papierbranche war, dass es irgendwann kein Papier mehr braucht, weil jetzt alles digital wird.“ Das sei zum Glück bis dato nicht eingetroffen. Im Moment passiere sogar das Gegenteil, erzählt die Geschäftsführerin. Gerade während der Coronapandemie habe sich gezeigt, dass nur digital nicht funktioniere. „Die Feinmotorik wird dem Menschen wieder wichtig, so wird aktuell verstärkt nach Alben zum Selbstgestalten oder nach Malbüchern nachgefragt. Auch Gipfel- und Tagebücher sind wieder in Mode, genauso wie Ansichts- und Glückwunschkarten.“

„In der 225-jährigen Geschichte hat unsere Familie immer versucht, die Traditionen zu bewahren. Die Buchhandlung nun in die Zukunft zu führen, ist eine großartige Herausforderung.“

Sonja Altenburger

Doch gänzlich analog geht es in der heutigen Zeit natürlich auch nicht. Um weiterhin am Ball zu bleiben, braucht es digitale Systeme. „Buchkundinnen und -kunden können in unserem Webshop auf unser Sortiment von über zwei Millionen Büchern zugreifen“, erklärt Altenburger. Und für gewerbliche Kundschaften gibt es zudem einen Onlineshop mit rund 40.000 Büroartikeln, die innerhalb von 24 Stunden von einem Logistiker aus Wels beliefert werden.

Nahversorger der Umgebung

Heute fußt das Traditionsunternehmen auf vier Säulen: Buch- und Papierhandlung, komplettes Schulsortiment sowie Büroartikel. Das Sortiment sei mit der Zeit gewachsen und habe sich den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst. „Wir sind sozusagen der Nahversorger für die ganze Umgebung und leben als Firma zu 99 Prozent von den Einheimischen“, spricht die Buchhändlerin über das Erfolgsrezept in einer Stadt, die rund 100 Häuser und knapp 500 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Neben dem Vollsortiment an Papier- und Schreibwaren bietet Armütter auch Tabak und Zeitschriften, alles rund um das Thema Schule, eine Lotto-Annahmestelle sowie mit DPD und GLS auch zwei Paketdienste im Geschäft. „Wir hören oft, dass die Leute unser breites Sortiment zu schätzen wissen. Denn mit einem Einkauf können gleich mehrere Zwecke erfüllt werden.“ Und ganz nebenbei beliefert der Betrieb rund 30 Schulen in der Gegend mit Schulbüchern – auch jene in den Hochtälern.

„Man hat als Buchhandlung eine gewisse Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber, kommt der auch gerne nach und versucht, über die Wirtschaftlichkeit einen Dienst für die Gesellschaft zu leisten.“  

Sonja Altenburger

Apropos Bücher: Im hauseigenen Verlag sind bisher vier Bildbände erschienen, alle mit Schwerpunkt auf Tirol – von einer Chronik der kleinsten Stadt Österreichs bis hin zu einem Werk über außergewöhnliche Sammlerinnen und Sammler in Tirol. Letzteres wurde von Sonja Altenburger höchstpersönlich geschrieben, gespickt mit Fotografien von Matthias Sedlak aus dem benachbarten Reith im Alpbachtal.

Das Buch als Kulturgut

Altenburger möchte für die gesamte Branche aber noch vieles erreichen, da sie davon überzeugt ist, dass die heimische Kulturlandschaft ohne Buchhandlungen anders aussehe. Für die tüchtige Geschäftsfrau ist es deshalb ein Dorn im Auge, dass die Politik die Rahmenbedingungen nicht verbessert hat, die Branche dadurch massiv leidet und viele Kolleginnen und Kollegen unterwegs auf der Strecke geblieben sind. Damit so viele Buchhandlungen wie möglich überlebensfähig bleiben, bräuchte es eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Bücher.

Die Voraussetzungen dafür seien in ihren Augen gegeben. „Seit April 2022 besteht eine EU-Richtlinie, die das Buch als Kulturgut einstuft und die Senkung der Mehrwertsteuer bis auf null Prozent ermöglicht.“ Das umzusetzen ist eines jener Ziele, die sich Altenburger auf ihre Fahne geschrieben hat. „In der 225-jährigen Geschichte hat meine Familie immer versucht, die Traditionen zu bewahren. Die Buchhandlung nun in die Zukunft zu führen, ist für mich eine großartige Herausforderung.“


Sonja Altenburger ist Spitzenkandidatin des Wirtschaftsbundes der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft bei den Tiroler Wirtschaftskammerwahlen 2025. Du möchtest mehr über ihr Team und ihre Ziele für die Branche in der kommenden Periode erfahren?

In Zahlen

  • 1799 gegründet
  • 6 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • 40.000 Büroartikel im Onlineshop
  • Zugriff auf über 2 Millionen Bücher im Webshop
  • 30 Schulen werden mit Schulbüchern beliefert

Wordrap

Sonja Altenburger

Ich kandidiere als Spitzenkandidatin für meine Fachgruppe bei der Wirtschaftskammerwahl 2025, weil …

… es mir wichtig ist, die Anliegen meiner Fachgruppe auf diplomatische, aber doch nachdrückliche Weise vorzubringen und damit positive Veränderungen für die Branchenzukunft zu erzielen.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers/einer Unternehmerin, um nachhaltig erfolgreich zu sein, sind …

… Resilienz.

In der kommenden Periode will ich für meine Branche …

… die Senkung der Mehrwertsteuer auf das Kulturgut Buch und die Gestaltung von fairen Rahmenbedingungen, beispielsweise Versandkosten für Onlinebestellungen. 

Tirol ist ein guter Wirtschaftsstandort, weil …

… in Tirol Landschaft auf Gastfreundschaft trifft. Eine Kombination, von der wir alle profitieren, ein perfekter Standort, um hier zu wirtschaften.

Im Arbeitsalltag überrascht mich noch immer, …

… dass viele Konsumentinnen und Konsumenten sich nicht darüber im Klaren sind, dass sie mit ihrem heutigen Kaufverhalten die zukünftige Handelslandschaft bestimmen.

Innerhalb der Branche ist Zusammenarbeit sehr wichtig, denn …

… der Erfahrungsaustausch ist ein Nonplusultra. Man kann am besten von Kolleginnen und Kollegen lernen, die in der gleichen Materie verhaftet sind.

Auf neue Ideen reagiere ich …

... mit einer grundsätzlich positiven Einstellung.

Bei der Wirtschaftskammerwahl am 12./13. März 2025 sollte man seine Stimme abgeben, damit …

… die eigene Stimme aktiv in der wirtschaftspolitischen Gestaltung Einfluss nehmen kann.

Die Tiroler Wirtschaftskammer ist für ihre Mitglieder …

… neben ihrer Leistung als Berater und Informationslieferant auch eine unverzichtbare Interessenvertretung.

    WBReportageSonjaAltenburger_10-5c3e0ba8 Sonja Altenburger - Spitzenkandidatin Wirtschaftsbund Tirol