Von Schwierigkeiten und Einzigartigkeiten
Leider werden von einigen die Regeln missachtet: So darf man zum Beispiel Gegenstände und Kleidung aus dem Hausrat bis zu sechsmal im Jahr steuerfrei auf einem Markt feilbieten. „Manche machen es aber viel öfter und verkaufen nicht nur Hausrat, sondern betreiben eigentlich ein kleines Business und sorgen damit bei anderen VerkäuferInnen für Unmut.“ Dann ist vielerorts auch Fälscherware ein großes Problem. Gefälschte Markenware sei in Tirol auf Märkten leider oft anzutreffen, während sie in Italien oder Deutschland beispielsweise ein No-Go ist. „Meiner Meinung nach muss das einfach verboten werden und strenger kontrolliert werden. Schließlich weiß man bei dieser Ware nicht, unter welchen Bedingungen sie hergestellt und welche Materialien dafür verwendet wurden.“
Nichtsdestotrotz seien Märkte eine eigene, spannende Welt, die er nicht missen möchte: „Man hört viele Sprachen, lernt eine Menge Menschen kennen und findet so viele tolle alltägliche Sachen, die man sonst in keinem Geschäft gefunden hätte“, weiß Sandro Fili.
Neue Wege
Die Idee, mit Ware Geld zu machen, die man sonst womöglich verschenkt oder sogar weggeworfen hätte, ist für Sandro Fili die ökonomischste überhaupt: „Vor allem am Anfang hat es mich überrascht, dass Dinge, die bei mir einfach rumliegen, andere Leute noch gebrauchen können.“ Umso wichtiger erscheint es ihm, auch zielgruppenausgerichtete Märkte zu veranstalten: „Für Kinder oder junge Eltern gibt es aktuell noch recht wenig Angebot“, konstatiert der Marktfahrer.
Zwar gebe es natürlich Onlineportale, auf denen man Babybettchen, Kleidung und andere Gegenstände erwerben kann, aber Märkte sind eben anders: ein eigener Erlebnisraum, wo man ins Gespräch kommt, wichtige Hinweise und Tipps bekommt und einfach nur eine schöne Zeit hat – während man eben auch ein Geschäft macht. Sandro Fili möchte sich genau dafür einsetzen und Märkte zu einem faireren, offeneren und bunteren Raum machen.