Schnittpunkt der Vernetzung
Was ein Handelsagent genau macht, wissen die meisten nicht, weshalb Hieger schon gewöhnt ist, seine Tätigkeiten zu beschreiben: „Ich berate Unternehmen – wie Architekten, Holzfachhändler, Großhändler von Tischlereibedarf oder GaLa-Bauer – zu verschiedenen Produkten.“ Dabei vertritt er Hersteller aus den Bereichen Holzfußböden, Holzterrassen, Zäune, Gartenmöbel, Bambus und ähnliche Materialien. Diese Unternehmen haben ihren Sitz nicht in Österreich, sondern in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Deutschland und Norwegen. „Sie brauchen einen Botschafter, Vermittler oder Ansprechpartner – wie auch immer man das nennen will – in Österreich, und das ist meine Aufgabe“, erklärt der Holzexperte. „Ich fungiere sozusagen als das Bindeglied, das die Akteure miteinander vernetzt.“
Der Handelsagent wird nur nach erfolgreichem Abschluss eines Geschäfts von der Verkäuferseite entlohnt. Der Vorteil des Modells liegt auf der Hand: Je mehr verkauft wird, desto höher ist sein Verdienst. Auch die Geschäftspartner profitieren, denn sie haben keine laufenden Kosten, sondern müssen nur im Erfolgsfall zahlen – „ein reines Erfolgsmodell also“, betont Hieger. Dafür sprechen auch die Umsatzzahlen. Denn obwohl der Beruf so unbekannt ist, ist er für die Wirtschaft von großer Bedeutung: „In Österreich gibt es rund 8.500 Handelsagenten und Handelsagentinnen, die einen Umsatz von über 30 Milliarden Euro vermitteln, davon rund 10 Prozent in Tirol.“