Quereinsteiger
Heute ist Reinhard Klier ein kaum wegzudenkender Stakeholder im Tiroler Tourismus. Trotzdem sieht er sich gleich wie seinen Vater als Quereinsteiger. „Ich bin weder in einer Touristiker- noch in einer Hoteliers-Familie groß geworden“, erklärt er. „Aber was mich schon früh geprägt hat, war die Verbundenheit mit den Bergen.“ Dass diese auch sein Berufsleben maßgeblich beeinflussen würden, war früh klar – ursprünglich jedoch auf andere Weise. Bevor er 2011 die Wintersport AG übernahm, hat Klier Geologie in Innsbruck studiert. „Die Akademikerlaufbahn und vor allem die naturwissenschaftliche Herangehensweise haben mir sehr gut gefallen“, erinnert er sich zurück. „Und das sind Fähigkeiten, die mir als Unternehmer noch heute helfen, wenn es darum geht, Zahlen und harte Fakten zu verstehen und zu interpretieren.“
Kreativ
Solche Metriken sind ohne Zweifel wichtig und machen einen nicht unerheblichen Teil des Unternehmerdaseins aus. Der einzige Aspekt sind sie für Klier bei Weitem nicht. Mindestens ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sei der Umgang mit Menschen, ist er überzeugt. „Da geht es um die Werte, die man hat, und die Visionen, die man mitbringt“, sagt der Multiunternehmer. „Sich das anzueignen, ist schwierig. Ich persönlich glaube, dass man richtige Führung kaum lernen kann. Das macht sie umso wichtiger, besonders in schwierigen Zeiten.“
Spagat
Und von diesen kann die Wintersportbranche ein Lied singen. „Wir haben sicher einige herausfordernde Jahre hinter uns“, bestätigt Klier. Und dieser Trend werde sich wohl zumindest bis zu einem gewissen Grad fortsetzen. Denn auch wenn sich die Lage nach der Pandemie wieder eingependelt hat: „Die Stabilität, die wir von den 1990ern bis in die 2010er-Jahre genossen haben, ist wohl langfristig vorbei“, vermutet er.