Mutige Wege
Mit Kunststoff hat sich die Miederer Firma nicht immer beschäftigt: In der Produktionsstätte im Stubaital wurde zuallererst mit der Herstellung von Handwerkzeug begonnen. „In den 1950er-Jahren kam plötzlich ein neuer, interessanter Stoff auf, der viele Vorteile zu haben schien und enorme Möglichkeiten bot.“ Mutigerweise entschied sich der Vater von Raimund Brandauer, sein Unternehmen umzukrempeln und sich vermehrt auf Kunststoff zu konzentrieren. Raimund machte daher nicht nur eine Ausbildung zum Kunststofftechniker, sondern führte diesen Prozess auch weiter. Heute stellt die Ing. Raimund Brandauer GmbH vorwiegend hochtechnische Kunststoffteile her.
„Mein Weg war damit natürlich vorgezeichnet“, sagt Raimund Brandauer auf seine Kindheit und Jugend zurückblickend, „das passt aber auch. Ich habe mich in der Technik und im Familienbetrieb immer wohlgefühlt.“ Die Frage, einen anderen Weg einzuschlagen, habe sich für ihn ganz einfach nie wirklich gestellt. Und so kam er in die HTL nach Fulpmes, dann in die HTL für Kunststofftechnik nach Wien, und nach einigen Praxisjahren, auch im Ausland, stieg er in die Firma seines Vaters ein.
Große Herausforderungen
„Wir hatten als junge Leute tatsächlich noch den Drang, uns etwas aufzubauen, und waren bereit, dafür auch Opfer zu bringen.“ Der Fokus der heutigen Generation liege aus verschiedenen Gründen woanders – und man müsse auch darauf reagieren können, sonst schafft man es nicht, die Herausforderungen zu meistern, die an einen gestellt werden.
Und derer gibt es viele: Angefangen vom Lieferkettengesetz über Fachkräftemangel bis zu Energiepreissteigerungen sowie Vorgaben von Gesetzgebern, die „leider zu unkoordiniert und nicht wirklich durchdacht wirken“.