Dass Peter Pfötscher mit seinen Händen arbeiten wollte, wusste er schon früh. Nur die Richtung, in die sich seine Karriere entwickeln würde, war nicht ganz klar. „Ich habe Maschinenbau in der HTL gelernt“, meint er. „Aber das war einfach nicht das meine.“ Dementsprechend brach er die Ausbildung ab und begann eine Lehre als Goldschmied. „Und da habe ich vom ersten Tag an gewusst, dass das genau das Richtige für mich ist“, erzählt Pfötscher voller Begeisterung auch jetzt, mehr als 50 Jahre später. Die feine Arbeit, die Details und vor allem das Metall mit seiner Formbarkeit, aber auch seinem Eigenwillen hatten es ihm sofort angetan: „Ein Material zu verstehen, das Widerstand gibt und nicht alles mit sich machen lässt, in eine schöne Form zu bringen und nach seinen Regeln mit ihm zu arbeiten, ist eine wunderbare Erfahrung“, schwärmt er.
Langsames Lernen
Sein erstes Geschäft eröffnete er 1984 in der Schneeburggasse in Innsbruck-Hötting – weit vom Schuss: „Das war ideal für mich. Dort hatte ich Zeit, Geschäftsführung, Kundenkontakt und mehr zu lernen.“ Denn die Lehrjahre verbringen angehende Goldschmiede vor allem in der Werkstatt. Für alles jenseits des Handwerks sei wenig Zeit. Und selbst nach der Lehre verfüge man zwar über Grundkenntnisse, habe aber noch viel zu lernen. „Ein wenig ab vom Schuss zu sein, hat mir geholfen, alles in meiner eigenen Geschwindigkeit anzugehen“, weiß Zen-Buddhist Pfötscher, der neben dem Beruf auch Meditationsunterricht gibt. „Und das ist ein Ratschlag, den ich jedem heute geben würde: Lasst euch Zeit, schön behutsam, ohne etwas zu übereilen, und Schritt für Schritt zu lernen.“