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WB_Peter_Pfoester-fde58eed Peter Pfötscher – Spitzenkandidat Wirtschaftsbund Tirol

Peter Pfötscher

ist ausgebildeter Gold- und Silberschmied. Nach 52 Jahren im Berufsleben geht er jetzt auf den Ruhestand zu, setzt aber seine Lehrtätigkeit an der Berufsschule fort.

Mit der Zeit gehen

Alte Technik, neue Technologie

Gold-, Silberschmied und Juwelier Peter Pfötscher hat nicht nur eine Zeitenwende miterlebt, sondern sich aktiv daran beteiligt, digitale Technik in das klassische Handwerk zu bringen und so das Überleben der Branche zu sichern.

Dass Peter Pfötscher mit seinen Händen arbeiten wollte, wusste er schon früh. Nur die Richtung, in die sich seine Karriere entwickeln würde, war nicht ganz klar. „Ich habe Maschinenbau in der HTL gelernt“, meint er. „Aber das war einfach nicht das meine.“ Dementsprechend brach er die Ausbildung ab und begann eine Lehre als Goldschmied. „Und da habe ich vom ersten Tag an gewusst, dass das genau das Richtige für mich ist“, erzählt Pfötscher voller Begeisterung auch jetzt, mehr als 50 Jahre später. Die feine Arbeit, die Details und vor allem das Metall mit seiner Formbarkeit, aber auch seinem Eigenwillen hatten es ihm sofort angetan: „Ein Material zu verstehen, das Widerstand gibt und nicht alles mit sich machen lässt, in eine schöne Form zu bringen und nach seinen Regeln mit ihm zu arbeiten, ist eine wunderbare Erfahrung“, schwärmt er.

Langsames Lernen

Sein erstes Geschäft eröffnete er 1984 in der Schneeburggasse in Innsbruck-Hötting – weit vom Schuss: „Das war ideal für mich. Dort hatte ich Zeit, Geschäftsführung, Kundenkontakt und mehr zu lernen.“ Denn die Lehrjahre verbringen angehende Goldschmiede vor allem in der Werkstatt. Für alles jenseits des Handwerks sei wenig Zeit. Und selbst nach der Lehre verfüge man zwar über Grundkenntnisse, habe aber noch viel zu lernen. „Ein wenig ab vom Schuss zu sein, hat mir geholfen, alles in meiner eigenen Geschwindigkeit anzugehen“, weiß Zen-Buddhist Pfötscher, der neben dem Beruf auch Meditationsunterricht gibt. „Und das ist ein Ratschlag, den ich jedem heute geben würde: Lasst euch Zeit, schön behutsam, ohne etwas zu übereilen, und Schritt für Schritt zu lernen.“

„Lasst euch Zeit, schön behutsam, ohne etwas zu übereilen, und Schritt für Schritt zu lernen.“

Peter Pfötscher

Druck von außen

Seither hat sich das Handwerk stark verändert. Der große Umbruch kam Mitte der 1990er mit dem EU-Beitritt. „Da wurden plötzlich Reparaturen nach Polen und Tschechien geschickt und es kam eine Schwemme von Schmuck aus Asien“, erzählt er. „Davor hatten wir acht Mitarbeiter. Die mussten alle der Reihe nach abgebaut werden.“ Existenzängste hat das bei ihm aber nie ausgelöst. „Früher waren Unikate und Einzelanfertigungen ein kleiner Teil dessen, was wir gemacht haben – heute sind sie der Großteil unseres Geschäfts.“

Digitale Evolution

Denn Pfötscher kann mit so manchem Anbieter am asiatischen Markt mithalten – zum einen, weil er auf Mittelsmänner verzichten kann. Zum anderen hat Technologie die Arbeitsweise von Goldschmieden gewaltig verändert: Pfötscher begann bereits 2001, Schmuckstücke am – eigens dafür angeschafften – PC zu planen. „Da gab es natürlich einige Frustschwellen zu überwinden“, lacht er. „Aber die hat man bei der Arbeit am Papier und mit Feile und Säge genauso.“ Kurz darauf kam eine 4-Achsen-Fräse dazu, mit der er digitale Designs in Wachs schneidet – voll automatisiert und mikrometergenau. „Ich erinnere mich, wie ich Kollegen das alles gezeigt habe“, erzählt er. „Da ist etwas ganz Spannendes passiert: Die Jungen haben sich verweigert und Angst um ihre Jobs bekommen. Die Älteren, die mehr Erfahrung hatten, sind am nächsten Tag im Laden gestanden, um sich dieselbe Software zu kaufen.“

„Früher waren Unikate und Einzelanfertigungen ein kleiner Teil dessen, was wir gemacht haben – heute sind sie der Großteil unseres Geschäfts.“

Peter Pfötscher

Vorreiterrolle

Die wirkliche Revolution kam aber mit dem 3D-Druck, auf den Pfötscher seit mittlerweile 14 Jahren baut. „Ich war damals einer der Ersten in Österreich“, meint er, nicht ohne Stolz. „Heute setzen wir die Technik alle ein.“ Dass die Handwerkskunst unter der Technologisierung leidet, glaubt er nicht. Im Gegenteil: Digitales Designen geht um ein Zehn- oder manchmal Hundertfaches schneller und Anpassungen können in Sekunden vorgenommen werden. Das spare unglaublich Zeit und wertvolles Material. „Dank dessen können wir uns wieder auf Techniken konzentrieren, die lange zu aufwendig waren“, erklärt Pfötscher. „Emaillieren, Tauschieren, Nihilieren und mehr konnten kaum praktiziert werden und waren in Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Aber heute haben wir die Möglichkeit, all das wieder zu machen“, freut er sich. „Man muss es nur können – und wollen!“

Wissenstransfer

Damit hat der Technologiesprung der Branche neue Perspektiven gegeben und zugleich den Weg für die nächste Generation geebnet. „Hätten wir 3D-Druck und mehr nicht bekommen, hätte ich niemandem geraten, sich für die Ausbildung zu entscheiden“, meint er. So aber sei es ein wunderbarer Beruf, der Zukunft habe. Und an dieser beteiligt sich Pfötscher, der seit 23 Jahren an der Berufsschule lehrt, aktiv. Das ist ihm jetzt besonders wichtig, denn seit Kurzem ist der Goldschmied-Meister ein staatlich verbriefter Titel, was zu großen Umbrüchen führt. „Das hat unser Berufsbild von Grund auf verändert“, bestätigt er. „Und das hat mich auch zu der erneuten Kandidatur bewogen: Ich glaube, das Know-how von Alteingesessenen ist heute wichtiger denn je.“


Peter Pfötscher ist Spitzenkandidat des Wirtschaftsbundes der Landesinnung Kunsthandwerke bei den Tiroler Wirtschaftskammerwahlen 2025. Du möchtest mehr über sein Team und seine Ziele für die Branche in der kommenden Periode erfahren?

In Zahlen

Wordrap

Peter Pfötscher

Ich kandidiere als Spitzenkandidat für Innung bei der Wirtschaftskammerwahl 2025, weil …

… die jahrzehntelange Erfahrung im Beruf einfach noch ein Betätigungsfeld braucht.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers/einer Unternehmerin, um nachhaltig erfolgreich zu sein, sind …

… ständig offen zu sein für Neues.

Für meine Branche in der kommenden Periode will ich erreichen, dass …

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Tirol ist ein guter Wirtschaftsstandort, weil …

… „mir Tiroler feine Leit sein“.

An meinem Arbeitsalltag überrascht mich noch immer, dass …

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Innerhalb einer Branche zusammenzuarbeiten und sich nicht permanent als Konkurrentinnen und Konkurrenten zu sehen, ist äußerst wichtig, weil …

… es einfach zu einem erfüllten Leben gehört.

Auf neue Ideen reagiere ich ...

… abwartend, aber eher wie der Tiger auf die kommende Chance.

Bei der Wirtschaftskammerwahl am 12./13. März 2025 wählen zu gehen, ist wichtig, weil …

… wir besonders in unserer heutigen Zeit Vertretungen brauchen.

Die Tiroler Wirtschaftskammer leistet für ihre Mitglieder ...

… mehr, als die meisten sich vorstellen können.

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