Fragt man Martin Nothdurfter, wo er lieber ist, am Schreibtisch oder auf der Baustelle, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Auf der Baustelle.“ Jeden Tag, meist am Vormittag, nachdem er einen kurzen Blick auf seine Mails geworfen hat, dreht der Ingenieur seine Runde. „Eigentlich verlangt man das nicht von mir, aber ich finde, wenn mich meine Auftraggeber schon bezahlen, dann sollte ich auch präsent sein.“ Zudem sei es für ihn immer wieder spannend, zu sehen, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt wird. Nothdurfter betreut zwischen 10 und 25 Baustellen im Jahr. Diese können von einer einzelnen Balkonsanierung bis hin zum Millionenprojekt reichen. „Diesbezüglich muss ich mir auch die Flexibilität bewahren, alles zu machen“, so der Unternehmer.
Seit 23 Jahren ist Nothdurfter inzwischen selbstständig. Früher war er vor allem als Bauleiter tätig, inzwischen hält sich das mit Planung, Energieberatung, Baubiologie und seiner Tätigkeit als Sachverständiger die Waage. Schon zu HTL-Zeiten hatte der heute 52-Jährige im Hinterkopf, dass er mal sein eigener Chef sein wolle. Insbesondere die freie Zeiteinteilung sei für ihn noch heute der entscheidende Grund für die Selbstständigkeit. „Außerdem kann ich selbst kreativ werden, Dinge vorschlagen und entscheiden. Und ich kann mir selbst in den Arsch treten, wenn etwas schiefläuft“, ergänzt der Unternehmer.