Doch nicht immer sei alles glatt gelaufen. In den Jahren 1996 bis 1998 wurde das Unternehmen aufwendig EU-konform umstrukturiert und umgebaut. „Gerade als wir damit fertig waren, wurde das Firmengelände komplett überschwemmt“, erinnert sich Schuler an die damalige Katastrophe. Der angrenzende Biegerbach hatte das Gebäude 30 Zentimeter überflutet und legte den Betrieb für 14 Tage lahm. „Dank der einzigartigen Zusammenarbeit von 50 Firmen konnte der Betrieb aber schnell wieder aufgenommen werden.“
Im Jahr 2020 gab es eine weitere große Veränderung: Der C+C-Großhandel, der auf dem Gelände eingemietet war, kündigte während der Corona-Pandemie den Mietvertrag. Innerhalb kürzester Zeit entschied sich Schuler, den Markt zu übernehmen. Nach erfolgter Kundenbefragung wurde das Projekt „Falkner Abholmarkt“ realisiert. „Ohne diese Entscheidung hätten die Gastronomiekunden der Umgebung nur noch in Zams oder Innsbruck ein vergleichbares Angebot gefunden.“ Der jetzige Falkner Abholmarkt läuft unter der Dachmarke Fleischhof Oberland und hat das Sortiment des Unternehmens um das Doppelte erweitert.
Hohe Qualität als Kernversprechen
„Wir haben ein Produktsortiment im Wurst- und Fleischbereich, wie es kein zweites in Tirol gibt“, betont Schuler. Insgesamt umfasst es rund 3.000 Artikel. Im Angebot sind vor allem Schwein, Rind und Kalb, aber auch Geflügel, Wild und Lamm sowie ein großes Schinken- und Wurstsortiment – großteils aus Österreich. Um den Bedarf an Edelteilen in der Gastronomie abzudecken, importiert das Unternehmen aber unter anderem auch aus Australien, Deutschland und Südamerika. Vermehrt werden auch Convenience- und Sous-vide-Produkte, die vorgegart sind und den Gastronomen Zeit und Personal sparen, nachgefragt. „Das wird in den nächsten Jahren immer wichtiger“, ist er sich sicher.
„Die Firma ist mittlerweile ein Traditionsbetrieb im Oberland“, erklärt Schuler stolz. Über 50 Prozent der 80 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind länger als zehn Jahren im Unternehmen tätig. „Wir sind sozusagen auch für 80 Familien verantwortlich“, betont der Unternehmer. Dieser Verantwortung sei er sich bewusst, ebenso wie der Tatsache, dass das Engagement der MitarbeiterInnen ausschlaggebend für die gleichbleibend hohe Qualität die Produkte ist.