Nachdem für seinen Bruder und seine Schwester klar war, dass sie etwas anderes machen wollten, kamen die Eltern auf ihren Jüngsten zu. „Mein Vater hatte den Betrieb schon von seinem Vater übernommen und ich hatte noch keine Pläne. Also besuchte ich die Villa Blanka und studierte im Anschluss BWL, um einmal das Geschäft zu übernehmen“, erzählt Georg Giner, Geschäftsführer der Giner Freizeit und Tourismus GmbH. Doch der Einstieg sei schwierig gewesen. „Rückblickend war mit meinem Vater klarzukommen und mich so zu positionieren, dass ich meine eigenen Ideen umsetzen konnte, sicher eine meiner größten Herausforderungen.“ Erst die Umstrukturierung des Unternehmens und klare Zuständigkeiten machten den Weg für Giners Visionen frei.
Vom Badesee zur Freizeitanlage
Heute umfasst die Anlage 15 Hektar Land mit 200 Stellplätzen und 220 weiteren Betten. Kaum vorstellbar, dass das riesige Freizeitareal ursprünglich eine sumpfige Graslandschaft war. Giners Großeltern übersiedelten von Thaur nach Natters und erwarben dort einen Hof, um eine kleine Landwirtschaft zu betreiben. Weil das feuchte Gebiet damals nicht wirklich wertvoll war, hatte sein Großvater die Idee, an dieser Stelle einen Badesee zu errichten. „Die anderen Bauern dachten, er sei völlig übergeschnappt, weil er einen Teil seiner landwirtschaftlichen Flächen gegen die sumpfigen Wiesen tauschen wollte. Er hat aber 1,5 Hektar zusammenbekommen und innerhalb von zwei Jahren den See gebaut“, erzählt Giner. 1930 eröffnete der Natterer See als Badeanstalt.
„Unter der Leitung meines Vaters kam dann in den 1960er-Jahren Camping als Geschäftsmodell dazu. Das war damals erst im Kommen und hatte bei Nicht-Campern häufig noch ein Schmuddelimage.“ Das sei heute zum Glück nicht mehr so. Nicht nur die Campingfahrzeuge seien luxuriöser geworden, auch die Mobilheime ermöglichten eine gehobenere Form der Übernachtung. „Die Entstehung des Glamping hat dazu geführt, dass Camping hip wurde.“