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WBReportageArzlerHofFranzJosefStaggl-_6-e04ebd45 Franz Staggl - Spitzenkandidat Wirtschaftsbund Tirol

Franz Staggl

ist Eigentümer des Hotels Arzlerhof im Pitztal. Außerdem ist er Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Mit Kreativität und Fleiß Herausforderungen meistern

Im Wandel der Zeit

Seit mehr als 30 Jahren betreibt Franz Staggl den Arzlerhof in Arzl im Pitztal. Neue Herausforderungen fordern der Branche immer wieder Kreativität ab – und helfen sowohl ihr als auch den Gästen.

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Der Arzlerhof musste sich im Laufe der Zeit immer an neue Begebenheit anpassen.

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Verschiedene Maßnahmen machen den Hotelbetrieb zu einem Vorzeigebetrieb in Sachen Nachhaltigkeit.

Für Franz Staggl war es völlig selbstverständlich, den Hotelbetrieb seiner Eltern zu übernehmen – trotz guter schulischer Laufbahn, abgeschlossenen Studiums der Rechtswissenschaften und hervorragender Berufsaussichten. „Natürlich bereue ich es nicht“, sagt der Unternehmer etwas mehr als 30 Jahre später fast lachend, „ich habe in meinem Leben gelernt, dass man Situationen nehmen soll, wie sie kommen, um dann das Beste daraus zu machen“.

An jener Stelle, wo der Arzlerhof in Arzl im Pitztal am Osterstein steht, gründeten seine Eltern 1963 ein Gasthaus, bauten es bis zu seiner Übernahme 1993 zu einem respektablen Betrieb mit 80 bis 100 Betten aus. „Ich habe die Ausrichtung dann verändert, einen reinen Hotelbetrieb daraus gemacht und alles auf Wandern, Biken, Gruppen- und Bustourismus gesetzt.“ Mit 70 Zimmern und 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt der Arzlerhof heute zu den größeren Hotels in der Gegend – im Laufe der Jahrzehnte habe sich aber einfach alles verändert, wie der Unternehmer und Obmann der Tourismusschule Villa Blanka sagt.

Sommer wie Winter

Auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung so wirkt, als würde es dem Tourismus so gut gehen wie niemals zuvor, habe die Branche mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: Allein in Arzl im Pitztal habe es seit 1993 einen Bettenrückgang von nahezu 50 Prozent gegeben. Gute öffentliche Anbindungen zu Imst und Innsbruck hätten unter anderem dazu geführt, dass Arzl zu einer reinen Wohngegend wird. Hotels würden nicht mehr weitergeführt, weil sich kein Nachfolger findet, und stattdessen zu Wohnhäusern umgebaut. „Das hat dann natürlich Auswirkungen auf die gesamte Infrastruktur und die ganze Gegend“, erklärt Staggl. Auch er habe sich im Jahr 2000 dazu entschieden, das À-la-carte-Restaurant im Arzlerhof zu schließen, weil zunehmend die Gäste, die zuvor Privatzimmer gemietet hatten, ausblieben. „Die Branche leidet sehr unter diesen Umständen“, meint der Hotelier.

„Ich habe in meinem Leben gelernt, dass man Situationen nehmen soll, wie sie kommen, um dann das Beste daraus zu machen.“

Franz Staggl

Nichtsdestotrotz zeige gerade der Umgang mit diesen und ähnlichen Krisen, wie wandlungsfähig, kreativ und kämpferisch die Branche ist. „In den letzten Jahren hat es der Tiroler Tourismus geschafft, ein Sommerangebot auf die Beine zu stellen, das europaweit seinesgleichen sucht“, zeigt sich der Pitztaler stolz, „ohne dabei das Winterangebot in irgendeiner Weise zu schmälern.“ Radfahren, Wandern, Golfen, Reiten, Wellness, Familienangebote, Sommerbergbahnen und noch vieles mehr stehen der breiten Masse zur Verfügung. Beim Thema Mobilität wird laufend nach umweltfreundlicheren und bequemeren Alternativen gesucht, die es dem Gast ermöglichen, in annehmbarer Zeit am Urlaubsort anzukommen. Und in Sachen Umweltschutz kann die Tourismusbranche eine Art Vorbildfunktion anderen Sparten gegenüber beanspruchen: „Denn da passiert bereits seit Jahrzehnten sehr viel, das in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird.“

Vorbildfunktion

Allein in seinem Hotel produziert seit der Jahrtausendwende eine thermische Solaranlage Warmwasser, seit 2019 eine Fotovoltaikanlage. 2006 wurde eine Hackschnitzelanlage installiert – schon damals habe man sich entschieden, vom Öl abzusehen und nach Alternativen Ausschau zu halten. Außerdem nutze man das Schwimmbadwasser beispielsweise noch mal für die Klospülung und das Regenwasser für öffentliche Toiletten. Das Haus ist mittlerweile thermisch isoliert und verfügt über ein intelligentes Energiemanagement zur Stromverwendung. „Wir tun alles, was wir können, um unser Angebot nicht nur so gut, sondern auch so nachhaltig wie möglich zu gestalten“, sagt Staggl.

Um das auch in Zukunft machen zu können, müssten auch die Rahmenbedingungen passen. „Wir brauchen eine Öffnung des Arbeitsmarkts für Nicht-EU-Bürger“, sagt Franz Staggl direkt. Anders sei die akute Arbeitslast, die auf den Tourismus mittlerweile, erfreulicherweise muss man sagen, im Sommer wie im Winter zukommt, nicht zu bewerkstelligen. Von Fantastereien wie einer Bettenobergrenze oder Beschränkungen beim Touristenzuzug hält er wenig: „Wir haben, wie gesagt, bereits weniger Betten als früher.“

„In den letzten Jahren hat es der Tiroler Tourismus geschafft, ein Sommerangebot auf die Beine zu stellen, das europaweit seinesgleichen sucht, ohne dabei das Winterangebot in irgendeiner Weise zu schmälern.“

Franz Staggl

Zusammen sind sie stärker

Selbstauferlegte Beschränkungen würden es den Tourismusunternehmerinnen und -unternehmern nicht erlauben, in gesunder Weise zu wirtschaften. Und das könne in niemandes Interesse sein, zumal in Tirol am Tourismus auch so vieles andere hängt.

Während der Sommertourismus weiter ausgebaut wird, solle jener im Winter nicht vergessen werden: „Schließt man zwei Skigebiete zusammen, setzt man die Mathematik außer Kraft: Denn dann ergeben eins und eins nicht zwei, sondern drei.“ Beide Skigebiete würden nicht nur davon profitieren, sondern das Angebot für den Gast würde sich mehr als verdoppeln – und um den Gast gehe es nun mal in erster Linie. Denn dieser sichere die Zukunft des Tourismus und die Zukunft eines guten Teils der hiesigen Wirtschaft.


Franz Staggl ist Spitzenkandidat des Wirtschaftsbundes der Fachgruppe Hotellerie bei den Tiroler Wirtschaftskammerwahlen 2025. Du möchtest mehr über sein Team und seine Ziele für die Branche in der kommenden Periode erfahren?

In Zahlen

  • Arzlerhof ist seit 1963 im Familienbesitz
  • Seit 2000 produziert das Hotel Warmwasser mit Solarenergie
  • 70 Zimmer und 25 Mitarbeiter 

Wordrap

Franz Staggl

Ich kandidiere als Spitzenkandidat für meine Fachgruppe bei der Wirtschaftskammerwahl 2025, weil …

… es für mich eine Ehre ist und ich mich für die Anliegen der Branche einsetzen und ihr Sprachrohr sein möchte.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers, um nachhaltig erfolgreich zu sein, sind …

Ausdauer – weil Unternehmer zu sein ein Marathon und kein Kurzstreckenlauf ist –, gute Mitarbeiterführung und ein Auge für die Zahlen zu haben.

Für meine Branche möchte ich in der kommenden Periode …

… das leidige Thema Saisonkontingente mit der Politik lösen. Wir brauchen qualifizierten Zuzug, um den Wirtschaftsstandort Österreich langfristig zu sichern. Weiters gilt es, gute Ideen zu unterstützen und Unnötiges möglichst zu verhindern – der Branche wird es ohnehin schon schwer genug gemacht.

Tirol ist ein guter Wirtschaftsstandort, weil …

… Tirolerinnen und Tiroler besondere Menschen sind, die wissen, worum es geht. Tirol hat fantastische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, (noch) ertragbare Rahmenbedingungen, absolute Sicherheit, soziale Ausgewogenheit, eine zentrale Lage mit unschätzbarer Natur.

In meinem Arbeitsalltag überrascht mich immer noch …

… dass kein Tag dem anderen gleicht und am Abend alles anders gelaufen ist, als ich es mir beim Frühstück noch gedacht hätte.

Es ist wichtig, innerhalb der Branche zusammenzuarbeiten und sich nicht permanent als Konkurrentinnen und Konkurrenten zu sehen, weil …

… wir keine Konkurrenten, sondern „Mitbewerber“ sind – Wettbewerb ist förderlich. Wir in unserer Branche sind alles gute Kolleginnen und Kollegen und sehen die Konkurrenz im internationalen Tourismus und nicht im eigenen Land.

Auf neue Ideen reagiere ich …

… indem ich sie anhöre, diskutiere, abwäge und dann entscheide. Entweder verwerfe ich sie oder – und das ist meistens der Fall – setze sie um.

Bei der Wirtschaftskammerwahl am 12./13. März 2025 ist es wichtig, wählen zu gehen, weil …

… es um die Zukunft der Wirtschaft geht und nur eine starke Branchenvertretung den Wohlstand aller nachhaltig sichert.

Die Wirtschaftskammer leistet für ihre Mitglieder …

… Von Interessenvertretung über Rechts- und Förderberatung ist sie auch eine Plattform für Austausch und Network. Was besonders wichtig ist: Sie ist auch eine Stimme der Kleinen und nicht nur der Großen.

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