Der Traum vom eigenen Betrieb geisterte schon lange in seinem Kopf herum. Dafür mussten aber erst ein paar Weichen gestellt und Berufserfahrung gesammelt werden. Während seiner elf Jahre als Bauschlosser bei Swarovski absolvierte er sowohl die Meister- als auch die Unternehmerprüfung. „Gerade das Jahr, als ich den Meister gemacht habe, war sehr herausfordernd. Da gab es nur Arbeit und Meisterschule. Aber ich wusste, da muss ich mich jetzt einfach durchbeißen, und lernte so, mit Stress umzugehen“, erinnert sich Christian Dollinger.
Schon der Großvater war Schlossermeister bei Swarovski Optik in Absam. Und auch Dollingers Vater war ursprünglich Schlosser. „Als junger Bursche bin ich immer mal mitgegangen und da hat mich die Arbeit mit Metall schon sehr fasziniert – vor allem das Flexen, wenn die Funken geflogen sind.“ Obwohl sein Vater sich für seinen Sohn etwas anderes gewünscht habe, entschied sich Dollinger, die Schlosserlehre anzugehen. „Mein Vater ist ein sehr zielstrebiger Mensch und wollte, dass ich die HTL besuche, um die Matura zu machen. Aber ehrlich gesagt war ich damals noch kein Freund der Schule und habe mich stattdessen aufs Arbeiten gefreut“, verrät der Unternehmer. Heute wisse er, dass man den schulischen Teil trotzdem irgendwann absolvieren muss.
Man lernt nie aus
Der Weg in die Selbstständigkeit sei keinesfalls leicht gewesen. Bereut habe Dollinger die Entscheidung aber nie: „Im Gegenteil, ich bin heute sehr glücklich mit der Entscheidung, die ich damals getroffen habe. Bei uns wird es nie langweilig.“ Die Metalltechnik sei ein hochsensibles Feld, das sich laufend verändere. „Viele Maschinen werden heutzutage mit Computern gesteuert, die Updates und Wartungen brauchen. Aber auch die Gebäude selbst werden immer komplexer“, so der Schlossermeister. Dollinger und sein Team müssen sich nicht nur mit Metall, sondern auch mit Themen wie Schall, Bauphysik oder Brandschutz auseinandersetzen. Es sei essenziell, immer am neuesten Stand zu sein, weil sonst der Betrieb nicht überleben kann. Und darum kümmert sich Dollinger am liebsten selbst: „Ich sage immer: Wenn man es selbst kann, ist man nicht von anderen abhängig.“