Job mit gesellschaftlicher Relevanz
Ihm sei bewusst, dass man beim Gedanken an Wirtschaft oder die Wirtschaftskammer nicht gleich an Personenberatung und -betreuung denkt – die Fachgruppe, deren Obmann er ist und auch bleiben möchte. Deren Sonderstellung sagt ihm aber durchaus zu, denn sie spiegele auch wider, dass in dieser Branche nichts Konkretes produziert werde, sondern Dienstleistungen für Körper und Seele angeboten werden, die zum Teil gesellschaftliche Relevanz hätten: „Wir haben bis heute sozial, aber auch psychologisch auf individueller Ebene mit den Nachwirkungen der Pandemie zu kämpfen“, meint Moritz. Und Probleme wie Klimawandel und militärische Konflikte verunsichern und belasten die Menschen. Da braucht es so was wie einen Begleiter, der Klientinnen und Klienten dabei unterstützt, für sich wieder das „Lebensnavi“ zu programmieren, sich „upzudaten“, neue Aspekte und Sichtweisen zu entwickeln und resilient zu werden.
Beraterinnen und Berater müssten hier am aktuellen Stand von Forschung und Entwicklung sein, was Körper und Geist angeht. Das hebt er auch als größte Herausforderung seiner Berufsgruppe hervor.
Wie weit die gesellschaftliche Relevanz reicht, möchte Bernhard Moritz noch an einem weiteren Beispiel verdeutlichen: In seiner Fachgruppe sind neben psychosozialen Beraterinnen und Beratern auch Sportwissenschaftlerinnen und Ernährungsberaterinnen sowie 24-Stunden-BetreuerInnen und -Agenturen vertreten. „Würde man zum Beispiel Letztere abschaffen wollen, müsste man 18 Altersheime in Tirol bauen und diese betreiben“, erklärt Moritz. Themen, die seine Fachgruppe betreffen, sind also nicht nur Probleme der Mitglieder, sondern immer Fragen gesellschaftlicher Relevanz – und sie betreffen immer den Menschen. Und darum sei es ihm beruflich auch immer gegangen – ob als Journalist, Funktionär oder Berater: Er habe sich schon immer für den Menschen interessiert.