Energie für alle
„Die Menschen machen sich immer mehr Gedanken, wie sie ihre Energiezukunft gestalten wollen“, erklärt er. Deswegen muss Gutmann das volle Spektrum abdecken, um alle abzuholen: „Wünscht jemand den Umstieg auf Pellets, können wir liefern. Will er bei Öl bleiben, haben wir das auch. Gleich wie Fotovoltaik für die Elektroheizung. Und egal, ob das Auto mit Benzin, Diesel oder Strom fährt: Wir bieten den Treibstoff an.“ Dabei bringt das mittelständische Unternehmen ausreichend Flexibilität mit, um sich neuen Geschäftsfeldern zu widmen, wenn sie relevant werden. Und die ist nötig, wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat. „Der Ukrainekrieg war für viele ein Weckruf, die erst realisiert haben, wie falsch und gefährlich es ist, alles auf ein Pferd zu setzen.“ Doch nicht erst seit der russischen Invasion sieht Gutmann sich in der Diversifikation bestätigt. Denn in seiner Branche sei man vielen Dingen ausgesetzt, die man nicht beeinflussen könne – auch wenn das, anders als bei der Ukraine, oft Chancen in sich berge: „So wie die generelle ‚Großwetterlage‘, also CO2, Klimanotstand, Energiewende und mehr“, meint Gutmann. „Auch da herrscht auf den ersten Blick Krise. Ich sehe das anders: Das sind Chancen, die man als agiles Unternehmen nutzen kann.“
Technologieführerschaft
Auch wenn viele Herausforderungen auf politischem Boden gewachsen sind, liegt Gutmann nichts ferner, als dort mitzumischen. Stattdessen will er Entwicklungen wirtschaftlich vorantreiben. Deswegen engagiert sich das Unternehmen auch im Bereich eFuels. Seit Februar 2024 ist Gutmann Teil des Konsortiums Innovative Flüssige Energie (IFE), das gemeinsam mit dem Grazer Welttechnologieführer AVL an synthetischen, umweltverträglichen Treibstoffen forscht. „Dort werden eFuels mit bisher nie dagewesenem Wirkungsgrad entwickelt“, erklärt Gutmann. „Und das ist der Weg, den wir einschlagen müssen: Technologie made in Austria.“