Die Firma „Optik Renate Hopffer GmbH & Co KG“ ist ein Traditionsbetrieb, der bereits 1879 in Innsbruck gegründet wurde. „Ich bin die vierte Generation, allerdings die erste, die nicht mehr zur Familie gehört“, so Alexander Gartner, Spitzenkandidat für die Landesinnung der Gesundheitsberufe. Gartner selbst ist seit 1996 im Geschäft in der Riesengasse tätig, hat dort auch seine Lehre absolviert: „2003 habe ich dann den Meister gemacht“, die Firma kaufte er 2016. Seit 28 Jahren ist er im Geschäft, seit 2017 stellt er eigene Brillen her und beliefert auch andere Optikerinnen und Optiker: „Ich kann sagen, dass ich Brillenmacher bin, und ich bin der Einzige in ganz Österreich, der das auf diese Art und Weise macht.“
Selbst gemachte Unikate
Ein Zulieferer von 3D-Druck-Brillen habe den Unternehmer zehn Monate lang hingehalten. Schlussendlich habe er sich dazu entschieden, nicht mehr auf das System zu warten, und kaufte sich eine kleine Tisch-CNC-Fräse (Computerized-Numerical-Control-Fräse). So fiel der Startschuss für die eigene Brillenproduktion. Dabei muss jede gefräste Brille zuerst gezeichnet und digitalisiert werden, um schlussendlich ein 3D-Modell produzieren zu können. Danach seien aber noch 50 weitere Arbeitsschritte nötig, bis eine Brille fertig ist. Die selbst produzierten Brillen werden unter dem Label Brillenmacher Tirol Kollektion BMT vertrieben. Somit ist Alexander Gartner mit Optik Hopffer Österreichs größter Individualanfertiger. Aktuell habe Gartner vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unser Rekord sind 20 handgemachte Brillen am Tag“, so der Unternehmer, das könne man aber nicht jeden Tag machen, „aber zwischen drei und fünf Brillen machen wir immer.“ Die Brillen stellt Gartner aus Zelluloseazetat her. Das Polieren brauche vier Tage in selbst gebastelten, achteckigen Holztrommeln mit Holzstücken und Schleifmitteln. Viele seiner Maschinen habe er selbst entwickelt. Aktuell werde daran gearbeitet, dass die Kunststoffe, die bereits verwendet wurden, wiederverwendet werden können und somit aus den Resten erneut Brillen gemacht werden können. „Am Verfahren muss noch getüftelt werden“, so der Brillenmacher. „Das ist dann wirklich ein schöner Kreislauf, da ist Nachhaltigkeit auch gelebt.“